Seit 12.11.2021 im Spielplan des Landestheaters Detmold

An seinem Geburtstag gesteht sich ein junger Lehrer ein: Zufrieden ist er nicht mit seinem Leben. Täglich steht er vor seinen Schülern, die von ihrem Umfeld auf Systemkonformität gebürstet werden. Er selbst beißt sich dabei immer wieder auf die Zunge. Denn eigentlich ist er mit den menschenfeindlichen Gedanken, die er zu vermitteln hat, nicht einverstanden. Ein einziges Mal lässt er sich dazu hinreißen, einen in einem Aufsatz auftauchenden rassistischen Satz zu kritisieren. Für die in totalitären Zeiten aufgewachsenen Jungs ein Beweis, dass der Lehrer ihre ideologische Bildung gefährdet. Sie weigern sich, weiter von ihm unterrichtet zu werden. Durch den Schulleiter gerade noch vor der Suspendierung bewahrt, muss der Lehrer seine Klasse daraufhin in ein vormilitärisches Trainingscamp begleiten. Als es dort zu einem mysteriösen Mord an einem anderen Schüler kommt, stellt sich dem Lehrer mehr denn je die Frage nach der Richtigkeit des eigenen Handelns. Geht er weiterhin den Weg des geringsten Widerstands? Oder folgt er seinem Gewissen?
Ödön von Horváths dritter Roman entstand 1937 und wurde ein Jahr später auf Antrag der Gestapo auf die »Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums« gesetzt.

Regie: Benedikt Grubel, Bühne und Kostüme: Anna Brandstätter, Musik: Jan Paul Werge
Es spielen: Stella Hanheide, Justus Henke, Kerstin Klinder, André Lassen, Natascha Mamier, Ewa Noack, Johannes Rebers & Jürgen Roth

Foto: Matthias Jung